Der Fachmann staunt und die Laiin…

Hätte ich vor einigen Tagen Besuch von einem Mitarbeiter der IHK erhalten, sähe die Überschrift gediegener aus , und ich müßte mich nicht umständlich mit der Genderei beschäftigen. Also Korrektheit erarbeitet und beinahe den Humor verloren.

Eine nette Dame von der IHK besuchte unsere kleine Buchhandlung vor einigen Tagen, die flankierend unsere Aktion zur Leseförderung von Kindern begleitet hatte . In Kooperation mit dem örtlichen Bioladen, der ebenfalls einfallsreich und durchdacht die Kinder in die gesunde Ernährung eingeführt hatte, wollten wir den Kindern Alternativen zu den herkömmlichen Konsumgewohnten anbieten. Der gute Karsten und ich empfingen also die Dame , um eine Nachbetrachtung anzustellen. Wir standen vor unserem Schaufenster und parlierten über die Nischen und Chancen, die wir als Einzelhändler in unserem Ort wahrnehmen.

Ich zeigte ihr ein Demobrett , das groß und schön und gelbschwarz hinter der Schaufensterscheibe eine Schachstellung darstellte. Bevor ich ihr näher erklären konnte, dass ich alle 2 Wochen eine neue Diagrammstellung aufbaue, die jeweils ein MATT in 2 ZÜGEN verlangt, wedelte sie schon abwehrend mit ihren Händen, unterbrach mich und sagte:“ Also mit Schach hab ich absolut nix zu tun.Da hab ich überhaupt keine Ahnung.“

Kleine Unterbrechung: Ich mußte kurz einen Kunden bedienen und enteilte geschwind. Dann zurück, um das Gespräch fortzusetzen. Biohändler Karsten, ebenfalls Schachfreak und erfahrener Turnierspieler , war eifrig dabei, ihr die Lösung des Schachproblems in verständlicher Form aufzuzeigen. Ich staunte nicht schlecht, als er resumierte:“ Also Weiß zieht 1. Th5 und dann im nächsten Zug ist Schwarz matt. Ich grätschte möglichst taktvoll dazwischen:“ Das geht nicht, Schwarz nimmt einfach den Bauern g4 , und matt ist nicht zu sehen.“ „Ach so“, stimmt, „sagte er:“ ich muß den anderen Turm nehmen, dann…“ Ich unterbrach: „ Nein, das geht auch nicht!“ Die nette Dame von der IHK lehnte sich etwas vor und sagte:“ Turm g7 ! „.

Einige Tage später per Telefon fragte ich nach, ob sie uns auf den Arm genommen hätte, ob sie nicht doch eine geübte Schachspielerin sei. Sie verneinte. So bin ich genötigt , sie als LAIIN in die Überschrift zu setzen.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert