Vor etwa 40 Jahren nahm ich zum erstenmal an einer Seniorenmeisterschaft teil. Nun schaue ich nach vorn und freue mich darauf, in ca 2 Jahren wieder dort anknüpfen zu können…
Mich interessiert die Frage, ab wann der Senior diese eigenartige Verjüngung erfahren hat, die ihn seit einiger Zeit bis zum 60.Lebensjahr von Seniorenturnieren fernhält?
Wie sollen wir die Zeit zwischen Jugend und – Seniorenmeisterschaften nennen? Spiele ich (noch) in einer Erwachsenenliga oder gibt es schon Ü 50 und U 60 Klassements – wie in anderen Sportarten. Es wird immer komplexer und schwieriger. Wer geht schon zu einer Ü 30 Party, wenn er nicht weiß, wo die nächste Schallmauer beginnt?
Liegt nicht in dem „neuzeitlichen“ Differenzierungsgewusel latent eine diskriminierende Komponente? Wer Deutscher Seniorenmeister geworden ist, wird – so vermute ich – nicht eine Woche lang ausgelassen feiern, sondern nur eine eingeschränkte Freude empfinden können.
Gerade das Schachspiel, das den Riesenvorteil hat, sehr viele unterschiedliche Menschen (von jung bis sehr alt) ob reich, ob arm im Wettstreit zusammen zu bringen, wird zunehmend dieses „demokratischen“ Charakters beraubt.
Gerne schaue ich mir Marathonläufe an. Vom hohen Favoriten bis hin zum 75 jährigen Dauerläufer, der gern mal vor dem Besenwagen ins Ziel kommen möchte, gibt es bekanntlich eine große Palette von Sportsfreunden, die nicht nur gegen die anderen, sondern für sich laufen…und ihre Leistung einzuordnen verstehen.
Der gemeine Schachspieler – wie ich – spielt vielleicht deshalb am liebsten ein OPEN !