Spielregeln des Weltschachbundes (FIDE) 1975
in englischer Sprache – übersetzt von Dr. W. Lauterbach
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Ein Schachkollege hatte mir vor einigen Jahren diesen Almanach geschenkt mit dem dezenten Hinweis, dass ich auch in diesem Werk erwähnt bin.Vor einigen Tagen beim Sortieren meiner Schachbücher, nahm ich das Werk in die Hand , um noch mal in die Ära von Ingo – Zahlen, Hängepartien und Kettenrauchern einzutauchen. Bei den SPIELREGELN DES WELTSCHACHBUNDES blieb ich hängen. Welch ein penibles , wasserdichtes Netz von Vorschriften und Geboten haben Schachjuristen dort zusammengetragen! Die Lektüre wurde beim Lesen immer kurioser und humoriger.
Für den geneigten Leser ein kleiner Ausschnitt aus dem Gerichtssaal:

SCHACHFIGUREN:
„Material. Schachfiguren sollten aus Holz, Plastik oder einer Imitation dieses Materials hergestellt sein.
Höhe, Gewicht und Ausmaße. Der König sollte 8,5 bis 10,5 cm hoch sein. Der Durchmesser seines Fußes sollte 40-50 % der Höhe betragen. Die Größe der anderen Steine sollte im rechten Verhältnis zu ihrer Höhe und Form stehen. Andere Elemente wie Stabilität, ästhetische Erwägungen usw. sind ebenfalls in Rechnung zu setzen. Das Gewicht der Steine sollte geeignet sein für bequemes Ziehen und Standfestigkeit.
Form, Stil. — Die Steine sollten so gestaltet sein, dass sie deutlich voneinander zu unterscheiden sind. Insbesondere sollte die Krone des Königs sich wesentlich von der der Dame unterscheiden. Die Spitze des Läufers sollte eine Kerbe tragen oder von besonderer Farbe sein, so dass sie sich klar von einem Bauern unterscheidet. Farbe der Schachsteine. Die dunklen Steine sollten von brauner oder schwarzer Farbe sein. Die natürliche Holzfarbe (Walnuss, Ahorn usw.) kann auch zu diesem Zweck verwendet werden. Die Steine sollten nicht glänzen und sollten gefällig fürs Auge sein.“
SCHACHBRETTER:
„Material. Holz, Plastik, Pappe oder Tuch sind als Material für Schachbretter zu empfehlen. Das Brett kann auch aus Stein sein (Marmor) mit geeigneten hellen und dunklen Feldern, vorausgesetzt der Hauptschiedsrichter hat es annehmbar gefunden. Naturholz mit genügend Kontrast wie Birke, Ahorn oder Europäische Esche gegenüber Walnuss, Teak, Buche usw. sind auch für Bretter zu gebrauchen, die eine stumpfe oder neutrale Politur haben müssen, niemals eine blanke.- usw. usw. usw.
Neben den sportlichen Informationen erhält der ALMANACH auch amüsante Anekdoten und erstaunliche „Forschungsergebnisse“ :
„ Der Trend zu ungezwungener Kleidung nimmt unverkennbar zu, besonders bei den Offenen Turnieren. In Lugano trugen 75% der Spieler Blue Jeans, und nur 5% hatten eine Krawatte an !